Teresa Bücker: „Alle Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit.“
„Es ist ein Kennzeichen unserer derzeitigen Zeitkultur, dass Beschäftigtsein ein Statussymbol ist, dass wir darüber gesellschaftlichen Status kreieren“
Zum Jahresende, zur Zeit der kurzen Tage, lassen wir den Audiosalon GOOD WORK nochmals hell und festlich erstrahlen. Teresa Bücker, vielfach preisgekrönte und medial gefeierte Autorin und Journalistin, diskutiert mit uns das Thema der Zeitgerechtigkeit und Zeitsouveränität. Ihr Buch „Alle Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit.“ erstürmt seit mehr als einem Jahr sämtliche Literatur-Bestseller-Listen und wurde verdienterweise mit dem NDR Sachbuchpreis ausgezeichnet.
Über Zeitsouveränität und Zeitwohlstand
Es ist eine Binse, die sich hartnäckig als Weisheit festgesetzt hat: Wir haben alle exakt gleich viel Zeit. Was auf den ersten Blick alltagsphilosophisch klingt, zerbröckelt bei näherer Draufsicht als purer Zynismus. Zeit haben ist immer auch eine Frage der souveränen und autonomen Zeitgestaltung. Und die ist weder gleich noch gerecht. Gerade in unseren Arbeitskontexten.
Teresa Bücker ist Autorin feministischer Texte und nimmt auch dieses Thema unter die entsprechende Lupe. Sie dröselt in unserem Gespräch fein argumentierend, rhetorisch messerscharf die Zusammenhänge zwischen Anforderungen von außen, von innen an Zeitgestaltung auf. Sie seziert Zeitphönomene wie die Nicht-Entlohung von Care-Arbeit ebenso wie den Gender-Time-Gap und die Chancen einer Vier-Tage-Woche.
Was lernen wir in der aktuellen Folge
von GOOD WORK?
– Die Unterscheidung von Zeit und Geld: Zeit kann nicht wie Geld umverteilt oder gespart werden.
– Inwiefern Zeitgerechtigkeit ein wesentlicher Aspekt von Gleichberechtigung und Selbstbestimmung ist.
– Wie stark Zeitsouveränität, besonders in Arbeitskontexten, die Lebensqualität beeinflusst.
– Die Bedeutung von flexiblen Arbeitszeiten und digitaler Arbeit für die Gestaltung von Arbeitskultur.
– Die Auswirkungen von Zeitarmut auf soziale Beziehungen und die individuelle Lebensqualität.
– Die Diskussion um Arbeitszeitverkürzung und Vier-Tage-Woche als Indikatoren für einen gesellschaftlichen Wandel.
– Das Konzept der „Vier in einer Perspektive“ von Frigga Haug als Denkmodell zur besseren Verteilung der täglichen Zeit.
Es ist wahrlich eine Auszeichnung, eine solch glänzende Gesprächspartnerin interviewen zu dürfen, die neben all ihrer klugen Gedanken und Wortgewandtheit im besten Sinne eines zeigt: Ihre unglaubliche Sensibilität für die wesentlichen Aspekte unseres gesellschaftlichen Lebens.
Interview: Jule Jankowski
Literaturtipp:
Teresa Bücker: „Alle Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit.“Ullstein 2022.
Werbehinweis:
Die heutige Folge wird von unserem Werbepartner Personio gesponsert. Personio ist eine ganzheitliche HR Plattform, die sämtliche Personalprozesse digital, effizient und transparent gestaltet.
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Die Menschen in unserem GOOD WORK Salon:
In unserem GOOD WORK Salon versammeln sich spannende Zeitgenossen: Echte Vordenker:innen, Paradiesvögel ebenso wie fleissige Arbeitsbienchen, Leute aus der Mitte und aus den Nischen unserer Arbeitswelt – kurz: ein bunter Reigen an Menschen, die mit uns ihre klugen Gedanken und gelebten GOOD WORK Geschichten teilen wollen.
Die Salongespräche laden ein zu einer wahrhaftigen Begegnung mit diesen Menschen. Im gleichermaßen tiefgründigen wie leichtfüßigen Dialog mit ihnen werden wir uns ausgewählten Phänomenen der Transformation widmen. Dabei wird neben all den inhaltlich wesentlichen Aspekten Platz sein für die menschliche Perspektive. Wir rücken ein Stückchen näher heran an unsere Gäste und laden Sie ein, etwas aus ihrem persönlichen Leben mit uns zu teilen.
Der Kontext ist und bleibt die Transformation unserer Arbeitswelt auf ihren unterschiedlichen Bühnen. Unsere fünf GOOD WORK Prinzipien bleiben weiterhin als Struktur im Hintergrund bestehen. Wir sprechen künftig auch immer über
- Gelungene Beziehungsgestaltung
- Flexible Strukturen
- Digitale Balance
- Gelebte Agilität und
- Das Denken in Möglichkeiten.