111: Dr. Viktoria Schäfer, Vorstandsvorsitzende Forschungsinstitut der Akademie Deutscher Genossenschaften – „Wirtschaftliches Handeln kann Ethik nicht ausklammern“
Dr. Viktoria Schäfer ist der Frage gefolgt, die ihr schon im Studium am Herzen lag: „Wie lassen sich wirtschaftliches Handeln und ethische Prinzipien in einer ganzheitlichen Betrachtung verknüpfen?“ Diese Frage führte sie über den Weg ihrer Promotion zur Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG). Dort ist sie zwischenzeitlich zur Vorstandsvorsitzenden und wissenschaftlichen Leiterin des eigens eingerichteten Forschungsinstituts aufgestiegen. Mit großem Enthusiasmus geht sie konzeptionell-theoretisch, aber auch empirisch forschend u.a. dem Modell des Genossenschaften auf den Grund. In unserem Gespräch sortiert sie in klugen, differenzierten Worten den Begriff und Inhalt der Ethik fernab von Sozialromantik in ökonomische Notwendigkeiten.
Und sie lotet für uns aus, welche Kraft im Modell der Genossenschaften für künftiges Wirtschaften, gerade an dieser historischen Stelle, liegen kann.
Es ist mal wieder ein Deep-talk, der zugleich mit einem alten Missverständnis bei der Interpretation der ökonomischen Theorie von Adam Smith aufräumt. Dr. Viktoria Schäfer richtet sich mit einem ausdrücklichen Appell an alle Hörer*innen, sich bei Interesse an der weiteren Ausgestaltung und dem Austausch rund um den genossenschaftlichen Gedanken sich an sie zu wenden.
Interview: Jule Jankowski
Lesetipps:
Amartya Sen: „Ökonomie für den Menschen: Wege zu Gerechtigkeit und Solidarität in der Marktwirtschaft“. Carl Hanser Verlag.
Claus Dierksmeyer: Qualitative Freiheit- Selbstbestimmung in weltbürgerlicher Verantwortung. Transcript Verlag
Dr. Viktoria Schäfer: „The Cooperative Idea as an Institutionalization of Adam Smith’s Moral Philosophy“, Verlag Dr. Köster